"Im Angesicht Gottes waren Frauen und Männer von jeher gleich und werden es immer sein."
(Bahá'u'lláh zitiert in: Frauen. Textzusammenstellung, S.46)
"Die Menschenwelt besteht aus zwei Hälften: der männlichen und der weiblichen. Eine Hälfte ergänzt die andere. Glück und Sicherheit der Menschheit ist nur dann gewiss, wenn beide sich vervollkommnen."
('Abdu'l-Bahá, in: Die Bahá'í-Religion. Ein Überblick. Olzog-Verlag, S.19)
Die Menschenwelt hat zwei Flügel: Den einen bilden die Frauen, den anderen die Männer. Erst wenn beide Flügel gleichmäßig entwickelt sind, kann der Vogel fliegen. Bleibt ein Flügel schwächlich, so ist kein Flug möglich.
‘Abdu’l-Bahá, Briefe und Botschaften 227
Baha’u’llah lehrt nicht nur die geistige, sondern auch die soziale Gleichstellung der Geschlechter – vielerorts auch heute noch eine große Herausforderung.
Der Mangel an Bildung ist in vielen Ländern Hauptursache für die Benachteiligung der Frauen. Nach den Bahá'í-Lehren müssen Frauen die gleichen Bildungschancen, Arbeitsmöglichkeiten und Rechte erhalten wie Männer. Ist eine Familie nicht in der Lage, allen Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, haben Mädchen Vorrang. Denn als spätere Mütter tragen sie eine große Verantwortung für die nächste Generation.
Die Bahá'í-Schriften weisen auch darauf hin, dass die volle Gleichberechtigung von Mann und Frau eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen dauerhaften Weltfrieden ist.
„Wenn daher die Frau an Macht und Einfluss zur Stufe des Mannes aufrückt, das Wahlrecht erhält und Einfluss auf die Regierung gewinnt, dann gibt es sicherlich keinen Krieg mehr, denn die Frau ist von Natur aus der ergebenste, standhafteste Anwalt des Friedens.“ 'Abdu'l-Bahá
"Im Großen und Ganzen haben die Frauen
heute einen stärkeren Sinn für Religion als die Männer. Die Intuition der Frau ist treffsicherer, sie ist aufnahmefähiger und ihre Intelligenz erfasst die Dinge rascher. Die Zeit wird kommen, in der
die Frau geltend macht, dass sie dem Mann überlegen ist.
Die Frau wurde allenthalben wegen ihrer Treue
gelobt. Nachdem der Herr Christus den Märtyrertod erlitten hatte, weinten die Jünger und gaben sich ihrem Kummer hin. Sie meinten, ihre Hoffnungen seien zerstört und
die Sache gänzlich verloren, bis Maria Magdalena zu ihnen kam und sie aufrichtete mit den Worten: "Trauert ihr um den Körper unseres Herrn oder um Seinen Geist? Wenn ihr um Seinen Geist trauert, seid
ihr im Irrtum, denn Jesus lebt! Sein Geist wird uns niemals verlassen!" So wurde durch ihre Weisheit und Ermutigung die Sache Christi für alle Zeiten am Leben erhalten. Ihre Intuition befähigte sie,
die geistige Bedeutung zu erfassen."
Abdu´l-Bahá fügte dann hinzu: "Aber vor Gottes Antlitz ist das Geschlecht nicht von Bedeutung. Wer Gott am nächsten ist, der oder die ist am größten."
(Abdu´l-Bahá,aus: Ansprachen in Paris)