Ich hoffe, daß ihr e u r e Erkenntnisfähigkeit benutzen werdet, um die Einheit und Ruhe des Menschengeschlechtes zu fördern, dem Volk Belebung und Zivilisation zu geben, Liebe überall um euch zu wecken und den allgemeinen Frieden herbeizuführen.
Studiert die Wissenschaften, eignet euch mehr und mehr Wissen an. Man kann gewiss bis an sein Lebensende lernen. Nutzt euer Wissen stets zum Wohle anderer, dann mag der Krieg von dieser schönen
Erde ablassen und ein herrlicher Bau des Friedens und der Eintracht aufgerichtet werden. Bemüht euch darum, daß eure hohen Ideale im Reiche Gottes auf der Erde wie im Himmel verwirklicht werden
mögen.
Bahai Religion
O ihr Menschenkinder! Der Hauptzweck, der den Glauben Gottes und Seine Religion beseelt, ist, das Wohl des Menschengeschlechts zu sichern, seine Einheit zu fördern und den Geist der Liebe und
Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen. Laßt sie nicht zur Quelle der Uneinigkeit und der Zwietracht, des Hasses und der Feindschaft werden. Dies ist der gerade Pfad, die feste, unverrückbare
Grundlage. Was immer auf dieser Grundlage errichtet ist, dessen Stärke können Wandel und Wechsel der Welt nie beeinträchtigen, noch wird der Ablauf zahlloser Jahrhunderte seinen Bau
untergraben.
~ Bahá'u'lláh – Ährenlese ~
Erstickt die Flammen des Krieges, hißt hoch die Banner des Friedens, arbeitet für die Einheit der Menschheit und denkt daran, daß Religion ein Kanal der Liebe zu allen Völkern ist. Wißt, daß die
Menschenkinder Gottes Schafe sind und Er ihr liebender Hirte, daß Er zärtlich all Seine Schafe umsorgt, sie auf Seinen grünen Auen der Gnade weidet und sie aus dem Brunnquell des Lebens tränkt. So
handelt der Herr. Das sind Seine Segnungen. Das ist aus Seinen Lehren Sein Gebot für die Einheit der Menschheit.
~ ’Abdu'l-Bahá – Briefe und Botschaften ~
Erstickt die Flammen des Krieges, hißt hoch die Banner des Friedens, arbeitet für die Einheit der Menschheit und denkt daran, daß Religion ein Kanal der Liebe zu allen Völkern ist. Wißt, daß die
Menschenkinder Gottes Schafe sind und Er ihr liebender Hirte, daß Er zärtlich all Seine Schafe umsorgt, sie auf Seinen grünen Auen der Gnade weidet und sie aus dem Brunnquell des Lebens tränkt. So
handelt der Herr. Das sind Seine Segnungen. Das ist aus Seinen Lehren Sein Gebot für die Einheit der Menschheit.
~ ’Abdu'l-Bahá – Briefe und Botschaften ~
Baha'u'llah spricht:
„Einst wurde geoffenbart: ‘Die Liebe zum Vaterland ist ein Grundbestandteil des Glaubens Gottes’. Die Zunge der Größe hat indessen am Tage ihrer Offenbarung verkündet: ‘Es rühme sich nicht der,
welcher sein Vaterland liebt, sondern der, welcher die Menschheit liebt’. Durch die Kraft, die durch diese erhabenen Worte frei wurde, hat Er den Vögeln der Menschenherzen frischen Schwung und neue
Richtung verliehen und jede Spur von Beschränkung und Begrenzung aus Gottes Heiligem Buche getilgt.“
In einem seiner Vorträge in Paris sagte Abdu'l-Baha:
„Die Religion sollte alle Herzen vereinen und Krieg und Streitigkeiten auf der Erde vergehen lassen, Geistigkeit hervorrufen und jedem Herzen Licht und Leben bringen. Wenn die Religion zur Ursache
von Abneigung, Haß und Spaltung wird, so wäre es besser, ohne sie zu sein, und sich von einer solchen Religion zurückzuziehen wäre ein wahrhaft religiöser Schritt. Denn es ist klar, daß der Zweck des
Heilmittels die Heilung ist, wenn aber das Heilmittel die Beschwerden nur verschlimmert, so sollte man es lieber lassen. Jede Religion, die nicht zu Liebe und Einigkeit führt, ist keine
Religion.“
„Wenn daher die Frau an Macht und Einfluss zur Stufe des Mannes aufrückt, das Wahlrecht erhält und Einfluss auf die Regierung gewinnt, dann gibt es sicherlich keinen Krieg mehr, denn die Frau ist von Natur aus der ergebenste, standhafteste Anwalt des Friedens.“
'Abdu'l-Bahá
Das Ziel der Religion, wie sie vom Himmel des heiligen Willens Gottes offenbart ist, besteht darin, Einheit und Eintracht unter den Völkern der Welt zu stiften; macht sie nicht zur
Ursache für Zwist und Streit. Die Religion Gottes und Sein göttliches Gesetz sind die machtvollsten Werkzeuge und die sichersten Mittel dafür, dass das Licht der Einheit zwischen den Menschen
anbricht. Der Fortschritt der Welt, die Entwicklung der Nationen, die Ruhe der Völker und der Frieden aller Erdenbewohner gehören zu den Grundsätzen und Geboten Gottes. Baha'u'llah, Botschaften aus Akka |
O mein Gott, o mein Gott! Einige die Herzen Deiner Diener und enthülle ihnen Deinen großen Plan. Gib, daß sie Deinen Geboten folgen und Deinem Gesetz die Treue halten. Hilf ihnen, o Gott, in ihrem
Bemühen und verleihe ihnen die Kraft, Dir zu dienen. O Gott! Überlasse sie nicht sich selbst, sondern lenke ihre Schritte durch das Licht Deiner Erkenntnis und beglücke ihre Herzen durch Deine Liebe.
Wahrlich, Du bist ihr Helfer und ihr Herr.
~ Bahá’u’lláh – Bahá’í Gebete ~
Die Menschheit ist heute niedergedrückt von Mühsal, Sorge und Kummer. Niemand kann sich ihnen entziehen. Die Welt ist naß von Tränen, doch steht das Heilmittel Gott Lob vor der Türe. Lasset uns unsere Herzen abwenden von der Welt des Stoffes und in der Welt des Geistes leben. Sie allein kann Freiheit geben. Sind wir von Schwierigkeiten umringt, so brauchen wir nur Gott zu rufen, und Seine große Barmherzigkeit wird uns helfen.
Wenn Sorgen und Mißgeschick zu uns kommen, so laßt uns unser Angesicht zum Königreich wenden, und himmlischer Trost wird fließen.
Wenn wir krank und in Not sind, laßt uns um Gottes Heilung flehen, und Er wird unser Beten erhören.
Wenn unsere Gedanken mit der Bitternis dieser Welt erfüllt sind, laßt uns unsere Augen auf die Süße von Gottes Mitleid richten, und Er wird himmlische Ruhe senden. Wenn wir auch in der stofflichen Welt gefangen sind, so kann sich doch unser Geist in die Himmel erheben, und wir werden tatsächlich frei sein.
Wenn sich unsere Tage dem Ende nähern, laßt uns der ewigen Welten gedenken, und wir werden voller Freude sein.
"Ich heiße euch alle und jeden von euch, alles, was ihr im Herzen habt, auf Liebe und Einigkeit zu richten. Wenn ein Kriegsgedanke kommt, so widersteht ihm mit einem stärkeren Gedanken des
Friedens. Ein Hassgedanke muss durch einen mächtigeren Gedanken der Liebe vernichtet werden. Kriegsgedanken zerstören alle Eintracht, Wohlfahrt, Ruhe und Freude."
(ABDU'L-BAHÁ - ANSPRACHEN IN PARIS)
Bemühet Euch so viel ihr könnt, allen Menschen Freundlichkeit zu
erzeigen, verkehret mit allen Menschen in vollkommener Liebe, Zuneigung
und Ergebenheit. Beseitigt aus Eurer Mitte alle Vorurteile völkischer,
religiöser, politischer und wirtschaftlicher Natur, damit Ihr von allen
menschlichen Beschränkungen befreit und die Gründer des Gebäudes der
Einheit der Menschheit werden möget. Alle Länder sind ein Land; alle
Nationen sind die Kinder eines Vaters.
Abdu'l Baha
Ein anderer Plan, den Baha'u'llah oft machtvoll vertrat, lautete, daß zur Erhaltung des Weltfriedens ein allumfassender Völkerbund gebildet werden soll. In einem Brief an die Königin Viktoria,
geschrieben noch zur Zeit seiner Gefangenschaft in der Festung Akka (168-1870), sagt Er:
„O Herrscher der Erde! Versöhnt euch miteinander, so daß ihr nicht mehr Kriegsrüstungen benötigt, als dem Schutze eurer Gebiete und Länder angemessen ist. Hütet euch, den Rat des Allwissenden, des
Glaubwürdigen zu mißachten. Seid einig, o Könige der Erde, denn dadurch wird der Sturm des Haders gestillt und eure Völker finden Ruhe - wenn ihr doch unter denen wäret, die das verstehen! Sollte
einer unter euch gegen einen anderen die Waffen ergreifen, so erhebt euch alle gegen ihn, denn dies ist nichts als offenbare Gerechtigkeit.“
Abdu'l-Baha sagt:
„Alle Regierungen der Welt müssen durch ein allgemeines Übereinkommen gleichzeitig abrüsten. Es würde nichts helfen, wenn die eine ihre Waffen niederlegte und die anderen sich weigern würden,
dasselbe zu tun. Die Nationen der Welt müssen hinsichtlich dieser höchst wichtigen Angelegenheit übereinstimmen, auf daß sie zusammen die tödlichen Waffen der Menschenschlächterei endgültig
niederlegen. Solange ein Volk seinen Rüstungsetat zu Wasser und zu Lande vergrößert, werden andere Nationen gezwungen sein, diesen zermalmenden Wettbewerb infolge ihrer natürlichen und eingebildeten
Interessen mitzumachen.“
Man darf in jedem menschlichen Wesen nur das sehen, was des Lobes würdig ist. Wenn man so handelt, kann man der ganzen Menschheit Freund sein.
Betrachten wir die Menschen jedoch vom Standpunkt ihrer Fehler aus, dann ist es eine äußerst schwierige Aufgabe, mit ihnen Freundschaft zu pflegen.
Abdu'l-Baha
"Haltet den Frieden der Welt nicht für ein unerreichbares Idealbild! Nichts ist für Gottes Güte unmöglich.
Wenn ihr von ganzem Herzen Freundschaft mit allen Rassen auf Erden wünscht, so werden sich eure Gedanken geistig und aufbauend verbreiten,
sie werden zum Wunsche anderer werden, wachsen und wachsen, bis sie alle Menschen erreichen.
Verzweifelt nicht! Wirkt ständig! Aufrichtigkeit und Liebe werden den Haß besiegen.
Wie viel ereignet sich in diesen Tagen, das unmöglich schien!
Wendet beständig euren Blick dem Licht der Welt zu! Erzeiget allen Liebe, »Liebe ist der Hauch des Heiligen Geistes im Menschenherzen«.
Fasset Mut! Gott verläßt Seine Kinder, die streben, arbeiten und beten, nicht.
Laßt eure Herzen vom angestrengten Wunsch erfüllt sein, daß Ruhe und Einklang diese streitende Welt umfangen mögen.
So wird euer Bemühen von Erfolg gekrönt sein und mit der allumfassenden Bruderschaft das Gottesreich in Frieden und Wohlwollen erscheinen."
Abdu'l-Baha, Ansprachen in Paris
Kampf und Gewalt werden zu keinem guten Ergebnis führen, selbst dann nicht, wenn sie für die richtige Sache eingesetzt werden.
Die Unterdrückten, die das Recht auf ihrer Seite haben, dürfen sich dieses Recht nicht mit Gewalt holen: das Übel würde nur fortdauern.
Bahai-Schriften
Der Friede muß zuerst unter den einzelnen Menschen gestiftet werden, bis er schließlich zum Frieden unter den Nationen fuhrt. O ihr Bahá'í! Strebt deshalb mit ganzer Kraft danach, durch die Macht des Gotteswortes echte Liebe, geistige Gemeinschaft und dauerhafte Bande zwischen den Menschen zu schaffen. Das ist eure Aufgabe.
‘Abdu’l-Bahá, Briefe und Botschaften 201:2
Abdu'l-Baha sagt:
„Was das Rassenvorurteil anbetrifft, so ist es eine Täuschung, reiner, bloßer Aberglaube, hat Gott doch uns alle aus einer Rasse erschaffen ... Es gab also im Anfang keine Schranken und Grenzen
zwischen den verschiedenen Ländern. Kein Teil der Erde gehörte dem einen Volke mehr als dem anderen. Im Angesicht Gottes ist kein Unterschied zwischen den verschiedenen Rassen. Warum sollte der
Mensch ein solches Vorurteil erfinden? Wie können wir einen Krieg unterstützen, dessen Ursache eine Einbildung war?“
„Gott hat die Menschen nicht erschaffen, damit sie einander vernichten. Alle Rassen, Stämme, Sekten und Klassen haben gleichen Anteil an der Güte ihres himmlischen Vaters. Der einzige Unterschied
liegt im Ausmaß ihrer Treue, ihres Gehorsams gegenüber den Gesetzen Gottes. Einige sind wie brennende Fackeln, andere wie Steine, die am Himmel der Menschheit leuchten. Die Freunde der Menschheit
sind die hochstehenden Menschen, gleichviel welcher Nation, welchem Bekenntnis und welcher Farbe sie angehören mögen.“
Genauso unheilvoll wie das Rassenvorurteil ist das politische oder vaterländische Vorurteil. Die Zeit ist nun gekommen, da die enge nationale Vaterlandsliebe in der erweiterten Vaterlandsliebe, deren
Land die Welt ist, eingebettet werden sollte.
DIE TRAURIGEN URSACHEN
DES KRIEGES UND DIE PFLICHT EINES JEDEN, SICH UM FRIEDEN ZU BEMÜHEN
21. Oktober 1911
Ich hoffe, daß ihr alle glücklich und wohlauf seid. Ich bin nicht glücklich, sondern sehr betrübt. Die Nachricht von der Schlacht bei Benghazi bekümmert mein Herz. Ich wundere mich über die
menschliche Grausamkeit, die noch in der Welt ist. Wie können Menschen von morgens bis abends kämpfen, einander töten und das Blut ihrer Mitmenschen vergießen? Und wofür? Nur, um die Herrschaft über
ein Stück Erde zu gewinnen! Selbst die Tiere haben beim Kampf einen unmittelbaren und vernünftigeren Anlaß für den Angriff! Wie schrecklich ist es, daß sich Menschen, die dem höheren Reiche
angehören, so erniedrigen, daß sie ihre Mitgeschöpfe um den Besitz eines Landstriches erschlagen und mit Elend überziehen!
Das höchste der erschaffenen Wesen kämpft um die niederste Form des Stoffes: Erde. Das Land gehört nicht `einem Volke`, sondern allen. Diese Erde ist nicht des Menschen Heim, sondern sein Grab. Es
ist um ihre Gräber, worum diese Menschen kämpfen. Nichts in dieser Welt ist so schrecklich wie das Grab, die Stätte der verwesenden Menschenleiber.
Wie groß auch der Eroberer sein mag, wie viele Länder er auch versklavt, er kann von diesen verwüsteten Ländern nichts behalten, als ein winziges Stück: sein Grab. Wenn zur Verbesserung der Zustände
eines Volkes, zur Verbreitung der Zivilisation (damit gerechte Gesetze an die Stelle unmenschlicher Bräuche treten) mehr Land benötigt wird, so müsste es gewiss auch möglich sein, die erforderliche
Gebietserweiterung auf friedlichem Wege zu erreichen.
Aber der Krieg wird gemacht, um den menschlichen Ehrgeiz zu befriedigen. Um des weltlichen Gewinnes einiger weniger willen wird schreckliches Elend über ungezählte Heime gebracht und das Herz von
Hunderten von Männern und Frauen gebrochen!
Wie viele Witwen trauern um ihre Gatten, wie viele Berichte über wilde Grausamkeiten werden laut! Wie viele verwaiste Kinderchen schreien nach ihren toten Vätern, wie viele Frauen weinen um ihre
erschlagenen Söhne!
Nichts ist so herzzerbrechend und schrecklich, wie ein Ausbruch der menschlichen Wildheit.
Ich heiße euch alle und jeden von euch, alles, was ihr im Herzen habt, auf Liebe und Einigkeit zu richten. Wenn ein Kriegsgedanke kommt, so widersteht ihm mit einem stärkeren Gedanken des Friedens.
Ein Haßgedanke muss durch einen mächtigeren Gedanken der Liebe vernichtet werden. Kriegsgedanken zerstören alle Eintracht, Wohlfahrt, Ruhe und Freude.
Gedanken der Liebe schaffen Kameradschaftlichkeit, Frieden, Freundschaft und Glückseligkeit.
Wenn Soldaten der Welt den Säbel ziehen, um zu töten, so schütteln die Soldaten Gottes einander die Hände. So mag durch die Gnade Gottes, die sich durch die reinen Herzen und aufrichtigen Seelen
auswirkt, alle menschliche Wildheit schwinden. Haltet den Frieden der Welt nicht für ein unerreichbares Idealbild!
Nichts ist für Gottes Güte unmöglich.
Wenn ihr von ganzem Herzen Freundschaft mit allen Rassen auf Erden wünscht, so werden sich eure Gedanken geistig und aufbauend verbreiten, sie werden zum Wunsche anderer werden, wachsen und wachsen,
bis sie alle Menschen erreichen.
Verzweifelt nicht! Wirkt ständig! Aufrichtigkeit und Liebe werden den Haß besiegen. Wie viel ereignet sich in diesen Tagen, das unmöglich schien! Wendet beständig euren Blick dem Licht der Welt zu!
Erzeiget allen Liebe, "Liebe ist der Hauch des Heiligen Geistes im Menschenherzen". Fasset Mut! Gott verläßt Seine Kinder, die streben, arbeiten und beten, nicht. Laßt eure Herzen vom angestrengten
Wunsch erfüllt sein, daß Ruhe und Einklang diese streitende Welt umfangen mögen. So wird euer Bemühen von Erfolg gekrönt sein und mit der allumfassenden Bruderschaft das Gottesreich in Frieden und
Wohlwollen erscheinen.
In diesem Baum sind heute Angehörige vieler Rassen, französische, amerikanische, englische, deutsche, italienische Brüder und Schwestern, in Freundschaft und Harmonie beisammen. Laßt diese
Zusammenkunft eine Ahnung dessen sein, was sich wahrhaftig in dieser Welt ereignen wird, wenn jedes Gotteskind erkennt, daß sie alle Blätter `eines Baumes`, Blumen `eines Gartens`, Tropfen `eines
Meeres` und Söhne und Töchter `eines Vaters` sind, dessen Name Liebe ist!
Abdu´l Bahá, aus: Ansprachen in Paris
"In diesen Tagen bedarf der Osten eines materiellen Fortschrittes und der Westen eines geistigen Ideals. Es wäre für den Westen gut, sich um Erleuchtung an den Orient zu wenden und ihm dagegen
seine wissenschaftlichen Kenntnisse zu vermitteln. Dieser Gabenaustausch muß erfolgen. Osten und Westen müssen sich zusammenschließen, um einander das zu geben, was sie brauchen. Diese Vereinigung
wird eine wahre Zivilisation hervorbringen, in der das Geistige im Materiellen Ausdruck und Verwirklichung findet.“
„Wenn so der eine vom anderen empfängt, wird größte Eintracht herrschen, die ganze Welt vereint und ein Zustand hoher Vervollkommnung erreicht sein. Es wird ein festgeknüpftes Band bestehen und diese
Welt zu einem leuchtenden Spiegel für die Eigenschaften Gottes werden.“
„Wir alle, die Nationen des Ostens und die des Westens, müssen Tag und Nacht mit Herz und Seele danach streben, dieses hohe Ideal, den Zusammenschluß zur Einheit aller Völker der Erde zu vollenden.
Jedes Herz wird dann erfrischt und jedes Auge aufgetan, die wundervollste Kraft gewonnen und das Glück der Menschenwelt gesichert sein ...“
„Dies wird das Paradies auf Erden sein, das kommen wird, wenn das ganze Menschengeschlecht unter dem Zelte der Einigkeit im Reich der Herrlichkeit versammelt ist.“
Abdu´l-Bahá
O Gott, o Gott! Du siehst, wie schwarze Finsternis alle Lande umfängt, wie alle Lande brennen in der Zwietracht Flamme, wie mörderisch in Ost und West des Krieges Feuer lodert. Blut wird vergossen,
Leichen bedecken ringsum die Erde, und abgeschlagen liegen Häupter im Staub des Schlachtfelds.
O Herr! Erbarme Dich dieser Unwissenden, schaue auf sie mit dem Auge des Vergebens und Verzeihens. Lösche dieses Feuer, so daß die dichten Wolken sich verziehen, die den Himmel verdunkeln, daß die
Sonne der Wirklichkeit leuchte mit den Strahlen der Versöhnung, das tiefe Dunkel sich teile und alle Lande vom strahlenden Lichte des Friedens erleuchtet werden.
O Herr! Zieh Du das Volk aus dem abgründigen Meer des Hasses und der Feindseligkeit, befreie es aus dieser undurchdringlichen Finsternis. Vereinige die Herzen, erleuchte die Augen mit dem Lichte des
Friedens und der Versöhnung.
Errette sie aus den Tiefen des Krieges und des Blutvergießens, befreie sie aus des Irrtums Finsternis. Reiße den Schleier von ihren Augen und erleuchte ihre Herzen mit dem Lichte der Führung.
Verfahre mit ihnen nach Deinem zarten Erbarmen und Mitleid, nicht nach Deinem gerechten Zorn, der den Mächtigen die Glieder zittern läßt.
O Herr! Krieg folgt auf Krieg. Not und Angst nehmen überhand, einst blühende Länder sind alle verheert.
O Herr! Die Herzen sind schwer, die Seelen voll Qual. Erbarme Dich dieser Armen, überlaß sie nicht ihrer maßlosen Gier.
O Herr! Sende durch Deine Lande demütige, ergebene Seelen, das Antlitz erleuchtet von den Strahlen der Führung, gelöst von der Welt, Deinen Namen preisend, Dein Lob kündend. Laß sie Deiner Heiligkeit
Düfte unter den Menschen verbreiten.
O Herr! Stärke ihnen den Rücken, gürte ihre Lenden und entzücke ihre Herzen mit den mächtigsten Zeichen Deiner Liebe.
O Herr! Wahrlich, sie sind schwach, und Du bist der Gewaltige, der Mächtige. Ohnmächtig sind sie, Du aber bist der Helfer, der Gnadenvolle.
O Herr! Das Meer des Aufruhrs wogt, und diesen Sturm stillt allein Deine grenzenlose Gnade, die alle Lande umfängt.
O Herr! Wahrlich, die Menschen schmachten im Abgrund der Leidenschaft; nur Deine unendlichen Gnadengaben können sie daraus retten.
O Herr! Vertreibe die Finsternis dieser verderbten Begierden, erhelle die Herzen mit der Lampe Deiner Liebe, die bald alle Lande erleuchten wird. Stärke Deine Geliebten, die aus Liebe zu Deiner
Schönheit Heim und Herd, Mann, Weib und Kind verlassen und in fremde Lande reisen, Deine Düfte zu verbreiten und Deine Lehren zu künden. Sei Du ihr Gefährte in der Einsamkeit, ihrer Sorgen Tilger und
ihr Trost im Unglück. Sei Du ihrem Durst ein frischer Trunk, ihren Gebrechen eine Arznei, ein Balsam der verzehrenden Glut ihrer Herzen.
Wahrlich, Du bist der Freigebigste, der Herr überfließender Gnade, und wahrlich, Du bist der Mitleidvolle, der Gnadenreiche.
(ABDU'L-BAHÁ)
Abdu'l-Baha sagte ferner :
„Von Anbeginn der Menschheitsgeschichte bis auf unsere Zeit haben die verschiedenen Religionen der Welt einander in den Bann getan und einander der Falschheit beschuldigt ... Die einen haben die
andern streng gemieden und Feindseligkeit und Groll gehegt. Betrachtet die Geschichte der Religionskriege ... Einer der größten Religionskriege, die Kreuzzüge, dauerte über zweihundert Jahre ...
Zuweilen waren die Kreuzfahrer siegreich, töteten und plünderten die Muhammadaner aus und machten sie zu Gefangenen, zuweilen waren die Muhammadaner siegreich und brachten umgekehrt Blutvergießen und
Verderben über die Eindringlinge.“
„So ging es zwei Jahrhunderte lang fort. Sie bekämpften einander mit Wut und schwächten sich aufs äußerste, bis sich die europäischen Religionskämpfer vom Osten zurückzogen und, die Asche der
Verwüstung hinter sich lassend, ihre eigenen Nationen in einem Zustand der Verwirrung und des Aufruhrs vorfanden ... Doch dies war nur einer der ‘Heiligen Kriege’.“
„Es gab viele Religionskriege. Neunhunderttausend Märtyrer in der Sache des Protestantismus waren das Ergebnis des Streites und der Meinungsverschiedenheiten zwischen dieser Christengemeinschaft und
den Katholiken ... Wie viele schmachteten in den Gefängnissen! Wie unbarmherzig war die Behandlung der Gefangenen! Alles im Namen der Religion! Die Christen und die Muhammadaner betrachteten die
Juden als satanisch und als die Feinde Gottes. Daher verfluchten und verfolgten sie dieselben. Eine große Anzahl Juden wurden getötet, ihre Häuser wurden verbrannt und geplündert und ihre Kinder in
Gefangenschaft geführt. Umgekehrt betrachteten die Juden die Christen als Ungläubige und die Muhammadaner als Feinde und Zerstörer der Gesetze Moses; daher flehten sie Rache auf sie herab und
verfluchten sie bis auf den heutigen Tag.“
„Als das Licht von Baha'u'llah im Osten aufging, verkündigte Er die Erfüllung der Einheit der Menschheit. Er wandte sich an die gesamte Menschheit mit den Worten: ‘Ihr seid alle die Früchte eines
Baumes. Es gibt nicht zwei Bäume, der eine der Baum der göttlichen Barmherzigkeit und der andere der Baum des Satans’ ... Daher müssen wir einander die größte Liebe erzeigen. Wir dürfen kein Volk als
das Volk des Satans betrachten, sondern müssen alle als Diener des einen Gottes erkennen und anerkennen. Höchstens ist es so: Die einen haben keine Erkenntnis, sie müssen geführt und erzogen werden
... Andere sind unwissend, sie müssen unterrichtet werden. Manche sind wie Kinder, man muß ihnen dazu verhelfen, die Reife zu erlangen. Wieder andere sind leidend, ihr sittlicher Zustand ist
schlecht; diese müssen behandelt werden, bis ihre Sitten gereinigt sind. Man darf aber den Kranken nicht hassen, weil er krank ist; man darf das Kind nicht meiden, weil es ein Kind ist, auch darf man
den Unwissenden nicht verwerfen, weil ihm Wissen mangelt. vielmehr muß ihnen Behandlung, Erziehung, Schulung und liebevoller Beistand zuteil werden. Es muß alles getan werden, um dahin zu kommen, daß
die ganze Menschheit in größter Sicherheit und im höchsten Grade der Glückseligkeit unter dem Schatten Gottes leben kann.“