Liebe

Was für eine Macht ist doch die Liebe! Sie ist die wunderbarste, die größte aller Lebenskräfte.
Die Liebe gibt dem Leblosen das Leben; sie entzündet eine Flamme in erkalteten Herzen. Die Liebe gibt dem Hoffnungslosen Hoffnung und macht leidgeprüfte Herzen froh.
In der Welt des Seins gibt es wahrlich keine größere Macht als die der Liebe.

Abdu´l-Bahá

Entzündet, wann immer ihr könnt, bei jeder Begegnung eine Kerze der Liebe, erfreut und ermutigt mitfühlend jedes Herz. 
Abdu'l-Baha

O Völker der Welt!

Gebt alles Böse auf und haltet fest, was gut ist. Strebt danach, der ganzen Menschheit leuchtende Beispiele zu bieten und Wahrzeichen der göttlichen Tugenden unter den Menschen zu sein. Wer sich aufmacht, Meiner Sache zu dienen, sollte Meine Weisheit offenbaren und alle Mühe darauf wenden, die Unwissenheit von der Erde zu verbannen. Seid einig in der Beratung, seid eins im Denken. Laßt jeden Morgen besser sein als den Abend davor und jeden neuen Tag reicher werden als den gestrigen. Des Menschen Vorzug liegt im Dienst und in der Tugend, nicht im Prunk des Wohllebens und des Reichtums. Habt acht, daß eure Worte rein sind von eitlem Wahn und weltlichen Lüsten und eure Taten von List und Argwohn. Vergeudet nicht den Reichtum eures kostbaren Lebens im Verfolg böser, verderbter Neigung, noch laßt eure Mühe völlig in der Förderung eurer eigenen Interessen aufgehen. Seid großzügig in Tagen der Fülle und geduldig in der Stunde des Verlustes. Auf Not kommt Erfolg, und Jubel folgt dem Wehe. Nehmt euch in acht vor Faulheit und Müßiggang, haltet euch an das, was der Menschheit, ob jung oder alt, hoch oder niedrig, Nutzen bringt. Hütet euch, das Unkraut des Zwistes unter die Menschen zu säen oder die Dornen des Zweifels in reine, strahlende Herzen zu pflanzen.
O ihr Geliebten des Herrn! Begeht nichts, was den klaren Fluß der Liebe verschmutzt oder den süßen Duft der Freundschaft tilgt. Bei der Gerechtigkeit des Herrn! Ihr seid erschaffen, einander Liebe zu bezeigen, nicht Eigensinn und Groll. Seid nicht stolz auf eure Eigenliebe, sondern auf die Liebe zu euren Mitgeschöpfen. Rühmt euch nicht der Liebe zu eurem Vaterland, sondern der Liebe zur ganzen Menschheit. Laßt euer Auge keusch, eure Hand getreu, eure Zunge wahr und euer Herz licht sein. 
Baha´u´llah

Die Liebe äußert ihre Wirklichkeit in Taten, nicht in bloßen Worten. Worte allein besitzen keine Wirkung Um ihre Kraft zu zeigen, muss Liebe einen Gegenstand, ein Werkzeug, einen Anlaß haben. 

Liebe ist ohne Grenzen, Schranken und Ende. Materielle Dinge sind begrenzt, beschränkt und endlich. Mit begrenzten Mitteln könnt ihr unendliche Liebe nicht angemessen zum Ausdruck bringen. 

 

Die vollkommene Liebe braucht ein selbstloses Werkzeug, das von jeder Art von Fessel völlig frei ist. Die Liebe zur Familie ist begrenzt, das Band der Blutsverwandtschaft nicht das stärkste. Oft sind Mitglieder der gleichen Familie uneins, ja, hassen sie einander. 

 Vaterlandsliebe ist endlich. Liebe zum eigenen Lande, die zum Haß gegen alle übrigen führt, ist keine vollkommene Liebe. Auch Landsleute sind nicht frei von Streitigkeiten. 

Liebe zur Rasse ist begrenzt. Wohl herrscht hier eine gewisse Einheit, doch sie genügt nicht. Liebe darf keine Grenzen haben. 

Liebe zur eigenen Rasse kann gleichzeitig Haß gegen alle anderen bedeuten, und selbst Menschen der gleichen Rasse werden einander oft nicht lieben. 

Politische Liebe ist gleichfalls stark mit Haß gegen andere Parteien verbunden. Derartige Liebe ist sehr begrenzt und schwankend. 

Die aus gleichgerichteten Interessen fließende Liebe ist unbeständig. Vielfach ergeben sich dabei Abgrenzungen, die Eifersucht hervorrufen, und schließlich verdrängt der Haß die Liebe

Vor einigen Jahren standen die Türkei und Italien in einem freundlichen politischen Verhältnis zueinander, und jetzt liegen sie miteinander im Kriege! 

Alle diese Bande der Liebe sind unvollkommen. Es ist klar, daß begrenzte materielle Bindungen nicht genügen, um allumfassende Liebe angemessen auszudrücken. 

Die große selbstlose Liebe zur Menschheit ist durch keine dieser unvollkommenen, selbstsüchtigen Bindungen gefesselt. Sie ist die einzige vollkommene Liebe, die allen Menschen möglich und nur durch die Macht des göttlichen Geistes zu erreichen ist. Keine weltliche Macht kann die allumfassende Liebe je zustande bringen. 

Laßt alle in dieser göttlichen Macht der Liebe eins sein! Laßt alle danach streben, daß sie im Lichte der Sonne der Wahrheit wachsen und diese strahlende Liebe auf alle Menschen widerspiegeln, damit ihre Herzen geeinigt werden und sie immerdar im Glanze dieser grenzenlosen Liebe bleiben. 

Abdu´l-Bahá

Alle göttlichen Offenbarer, die Gott in die Welt gesandt hat, haben ihre furchtbaren Mühsale und Leiden allein um der einen Hoffnung willen ertragen, Wahrheit, Einigkeit und Eintracht unter den Menschen zu verbreiten. Christus ertrug ein Leben der Sorgen, Qualen und Schmerzen, um ein vollkommenes Beispiel der Liebe in die Welt zu bringen, und dennoch fahren wir fort, einander im Geist des Gegensatzes zu behandeln! 

Liebe ist die Grundlage der Absicht Gottes für den Menschen, und Er hat uns geboten, daß wir einander lieben sollen, wie Er uns liebt. All der Zwist und Streit, von dem wir ringsum hören, trägt nur dazu bei, die Menschen materieller zu machen. 
Abdu´l-Bahá

Wie bedrückend ist es doch, zu sehen, daß der Mensch seine von Gott verliehenen Gaben mißbraucht, um Gottes Gebot "Du sollst nicht töten" zu verletzen und Christi Vorschrift "Liebet einander" Trutz zu bieten! 
Gott gab dem Menschen diese Macht, damit er sie zum Fortschritt der Zivilisation, zum Heil der Menschheit und zur Förderung der Liebe, der Eintracht und des Friedens nutze. Der Mensch aber zieht vor, diese Gabe zur Vernichtung statt zum Aufbau zu verwenden, zu Ungerechtigkeit und Unterdrückung, zu Haß und Mißklang, zur Verwüstung und zur Ausrottung seiner Nächsten, denen Christus befohlen hat, einander wie sich selbst zu lieben! 
Ich hoffe, daß ihr e u r e Erkenntnisfähigkeit benutzen werdet, um die Einheit und Ruhe des Menschengeschlechtes zu fördern, dem Volk Belebung und Zivilisation zu geben, Liebe überall um euch zu wecken und den allgemeinen Frieden herbeizuführen. 
Studiert die Wissenschaften, eignet euch mehr und mehr Wissen an. Man kann gewiss bis an sein Lebensende lernen. Nutzt euer Wissen stets zum Wohle anderer, dann mag der Krieg von dieser schönen Erde ablassen und ein herrlicher Bau des Friedens und der Eintracht aufgerichtet werden. Bemüht euch darum, daß eure hohen Ideale im Reiche Gottes auf der Erde wie im Himmel verwirklicht werden mögen. 

Abdu´l-Bahá

Es war die Liebe Gottes, die Abraham, Isaak und Jakob führte, die Joseph in Ägypten stärkte und Moses Mut und Geduld verlieh. 
Durch die Liebe Gottes wurde Christus mit seinem anfeuernden Beispiel des vollkommenen Lebens der Selbstaufopferung und Ergebenheit in die Welt gesandt und brachte Er den Menschen die Botschaft ewigen Lebens. Es war die Liebe Gottes, die Muhammad Kraft gab, die Araber von der Stufe tierischer Erniedrigung zu einer höheren Daseinsstufe emporzuführen. 
Gottes Liebe ist es, die den Báb getragen hat, die ihn zu seinem höchsten Opfer brachte und seine Brust zum bereiten Ziel für tausend Kugeln machte. 
Schließlich war es die Liebe Gottes, die dem Osten Bahá'u'lláh gab und die nun das Licht seiner Lehre weit in den Westen und von Pol zu Pol schickt. 
Da ihr ihre Kraft und Schönheit wahrnehmt, ermahne ich euch, alle eure Gedanken, Worte und Taten zu opfern, um die Erkenntnis der Liebe Gottes in jedes Herz hineinzutragen.

Abdu´l-Bahá 

Vor etwa sechzig Jahren, zu einer Zeit, als das Feuer des Krieges unter den Nationen der Welt loderte und die Menschheit Blutvergießen für ehrbar hielt, zu einer Zeit, als das Abschlachten Tausender die Erde mit Blut befleckte, Kinder ihrer Väter beraubt wurden, Väter keine Söhne mehr hatten und Mütter sich in Tränen verzehrten, als die Finsternis des Hasses und der Feindschaft zwischen den Rassen die Menschheit zu verschlingen und das göttliche Licht zu verhüllen drohte, als das Wehen des heiligen Hauches Gottes scheinbar erstickt wurde – in dieser Zeit erhob sich am Horizont Persiens Bahá’u’lláh gleich einem strahlenden Stern. Er war betraut mit der Botschaft von Frieden und Brüderlichkeit unter den Menschen.
Er brachte der Welt das Licht der Führung; Er entzündete das Feuer der Liebe und offenbarte die erhabene Wirklichkeit des Wahren Geliebten. Vorurteilen der Rasse und der Religion und politischer Rivalität suchte Er den Boden zu entziehen.
Er verglich die Menschenwelt mit einem Baum und alle Nationen mit dessen Zweigen und die Menschen mit seinen Blättern, Knospen und Früchten.
Es war Sein Anliegen, unwissenden Fanatismus in allumfassende Liebe zu wandeln, im Denken und Fühlen Seiner Anhänger die Grundlage für die Einheit der Menschheit zu legen und die Gleichheit der Menschen praktisch herbeizuführen. Er sprach von der Gleichheit aller Menschen unter der Gnade und Barmherzigkeit Gottes.

Abdu´l-Bahá

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Über das Leben nach dem Leben....

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